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[Jürgen Fuhrmann]
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[Journalist]
[Autor]

HJ Fuhrmann, MA

A

Der Schauspiellehrer

1985 bat mich Ilse Ranft wegen eines Krankenhausaufenthalts ihre Schülergruppe zu übernehmen und sie zu vertreten. Das habe ich gerne gemacht, ich hatte auch sehr viel Freude dabei, aber ich war unerfahren. Sicher - als Dramaturg, für zwei Jahre auch Chefdramaturg, Regisseur und Schauspieler hatte ich Erfahrung - aber Kenntnisse und Fertigkeiten an den Nachwuchs weiterzugeben war eine andere Sache.

Ich erinnerte mich an Gert Fröbe, wie er mir selbstlos und mit viel Freude und Liebe zu seinem Beruf seit 1979 in Celle Tipps gab, Techniken und Fertigkeiten vermittelte, von denen ich noch heute zehre. Das war damals prägend.

Kaum hatte Frau Ranft ihre Schützlinge wieder übernommen, da klingelte Gino an. Er arbeitete für den RIAS und wollte Sprecherziehung nehmen. Die Arbeit mit Gino war sehr erfolgreich.

Inzwischen hatte ich im Auftrag des Kunstamts Kreuzberg von Berlin das Ballhaus Jugendtheater installiert. Zur Eröffnung inszenierte ich die Uraufführung von “Die Sieger” von Peter Heusch. Auftragsgemäß mit den Berufsschauspielern Ute Brankatsch und Wue Büschken und ambitionierten Jugendlichen, die altersauthentisch besetzt waren. So hat auch Dirk Borchard, heute ein gefragter Schauspieler, bei mir seine ersten Schritte auf einer Bühne absolviert.

All diese Erfgahrungen und immer wieder Anfragen nach Schauspielunterricht haben mich in dem eingeschlagenen Weg bestätigt. Aber mir reichte das nicht. Ich besuchte Lehrgänge und Fortbildungen und befaßte mich auch theoretisch sehr ausführlich mit Fragen der Schauspielausbildung.

Zur Anwendung kamen diese Erfahrungen in persönlichem Unterricht und in Vorbereitungen für Aufnahmeprüfungen an Schauspielschulen.

Die Durchfallquote meiner Schülerinnen und Schüler war fast gleich null. Das beflügelt. Heute etablierte Schauspieler wie Michael von Au oder Thomas Metzele gehörten zu denen, die ihre ersten Stunden bei mir hatten (Thomas Metzele zum Beispiel wurde am Max-Reinhardt-Seminar in Wien erfolgreich ausgebildet). Auch der damalige Handballnationalspieler Stefan Kretzschmar fand oft seinen Weg zum Schauspielunterricht nach Kassel-Ahnatal.

Viele meiner SchülerInnen absolvierten erfolgreich die Prüfungen bei der Paritätischen Prüfungskommission - bis zu deren Einstellung Anfang der 90er Jahe.

Der aktuelle Istzustand: Schauspielschulen - ob staatlich oder prvat - nehmen ihre eigene Prüfung ab - so als würde der Meister seinen Azubi prüfen. Bei staatlichen Schulen geht das noch an, aber SchülerInnen privater Schauspielschulen, die teilweise fragwürdige Methoden an den Tag legen und natürlich auch wirtschaftliche Interessen verfolgen, sollten schon externen Prüfungen unterzogen werden - ähnlich wie es bei den Innungen und Handwerkskammern der Fall ist.  Denn auch die ZAV erfüllt diese Funktion nicht, hat auch anders gelagerte Aufgaben.

Fortan prägte mich einerseits die aktive Arbeit mit SchauspielschülerInnen und die objektiv gegebenen und überprüfbaren Erfolge, aber auch die theoretische Auseinandersetzung mit dem Schauspielnachwuchs.

Wenn man mich buchen will - ich stehe zur Verfügung als

  • Schauspiellehrer für Sprecherziehung, Rollenarbeit, Szenenstudium und Körperausdruck, Geschichte, Filmgeschichte, theoretische Ansätze und -Grundlagen und
  • Coach für Vorbereitung auf Castings und Rollen
  • Lehrgänge und Workshops mit individuell auf die Bedürfnisse der Teilnehmer abgestimmten Inhalten
  • Referent auf Tagungen, Symposien usw.

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